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Bezirketagspräsident Franz Löffler: „Rote Zahlen lassen sich bald nicht mehr vermeiden“


Bezirkskliniken beteiligen sich am bundesweiten Aktionstag „Alarmstufe Rot – Krankenhäuser in Not“ zur nachhaltigen Finanzierung von Krankenhäusern

München, 20. Juni 2023 – Mit dem bundesweiten Aktionstag der Deutschen Krankenhausgesellschaft unter dem Motto „Alarmstufe Rot – Krankenhäuser in Not“ machen die Kliniken in Deutschland auf ihre angespannte wirtschaftliche Situation aufmerksam. Die bayerischen Bezirkskliniken beteiligen sich an einigen Standorten an dem Aktionstag.    

Die Pandemiejahre sowie die stetig steigenden Kosten für Energie, Material oder Dienstleistungen sind an den Gesundheitseinrichtungen der Bezirke nicht spurlos vorüber gegangen. Auch die bezirklichen Fachkliniken kämpfen seit Jahren gegen ein Defizit in ihren Bilanzen an. Franz Löffler, Präsident des Bayerischen Bezirketags unterstützt deshalb die Forderungen des Aktionstages nach einer soliden Krankenhausfinanzierung: „Viele Kliniken sind bereits in Schieflage geraten. Unsere Gesundheitseinrichtungen haben die finanziellen Herausforderungen bisher noch weitestgehend gemeistert. Für die kommenden Jahre werden sich die roten Zahlen allerdings nicht mehr vermeiden lassen, wenn sich an der finanziellen Ausstattung nichts ändert.“ Auch die Schließung einzelner Standorte drohe, so Löffler.

Die bayerischen Bezirke betreiben an über 70 Standorten Fachkliniken für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, aber auch somatische Einheiten, vor allem Neurologie, Neurochirurgie und Orthopädie. Mit über 12.500 Betten decken sie einen Großteil der psychiatrischen Versorgung in Bayern ab. Gerade in den vergangenen Jahren wurde die psychiatrische Versorgung flächendeckend mit zahlreichen wohnortnahen Angeboten ausgebaut. Um diese Bemühungen nicht zu konterkarieren, dürfen den Kliniken keine weiteren Steine mehr in den Weg gelegt werden. Härtefallfonds und andere Hilfsprogramme seien nur ein Tropfen auf dem heißen Stein gewesen. Sie konnten die erheblichen Belastungen durch Inflation und Tarifsteigerungen nicht annähernd ausgleichen, so Löffler.

Bis die derzeit diskutierte Krankenhausreform des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach umgesetzt werde, müsse vermieden werden, dass einzelne Standorte, die in finanzielle Schieflage geraten sind, schließen müssen. Deshalb brauche es, so Franz Löffler, neben langfristigen Reformbemühungen auch zeitnahe Unterstützungsangebote von Seiten des Bundes: „Eine gute Gesundheitsversorgung kostet Geld! Wenn die Krankenkassen nicht nachbessern müssen, dann dürfen die Kommunen nicht mit der Last allein gelassen werden. Die Krankenhausreform sieht bisher keine zusätzlichen Finanzmittel, also kein „fresh money“ für die Transformation vor. Das allein ist schon unverständlich. Aber wir brauchen schon vor der Reform eine Absicherung des „old money“. Ansonsten werden viele Kliniken den Start der Reform nicht erleben. Die Verantwortlichen auf Bundesebene müssen sich schon jetzt die Frage stellen, wie eine qualitativ hochwertige Versorgung in der Fläche aktuell sichergestellt werden kann,“ betonte Franz Löffler.